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Lernen am eigenen Problem
Arbeitsintegriertes Lernsystem für Existenzgründer im Einzelhandel
Einzelhändler und Existenzgründer im Einzelhandel stehen in einer Marktsituation, die sie vollständig fordert - und oft sogar überfordert. Auf Dauer bestehen können sie nur, wenn sie agieren statt reagieren lernen: wenn sie Trends rechtzeitig erkennen, ihren Laden durchschauen, ihre Steuerungsinstrumente beherrschen. Das heißt, wenn effektives und unter den besonderen Bedingungen des Einzelhandels praktizierbares Lernen am Arbeitsplatz geschieht. Erfolgreiche Einzelhändler sind Initiatoren eines ständigen Lern- und Innovationsprozesses.
Ausgangsfrage und Ziel
Ziel des Modellversuchs ist es, an konkreten Projekten zu zeigen, wie Bildungsdienstleister möglichst nah am individuellen Arbeitsplatz im Einzelhandel das Lernen in und aus der Arbeit anstoßen, fördern und begleiten können. Die am Modellversuch Beteiligten möchten in diesem Rahmen Lösungen dafür finden,
- wie die Rahmenbedingungen für das Lernen in und aus der Arbeit sinnvoll gestaltet und wie z.B. gängige Arbeitsmittel als Lernmitteln eingesetzt werden können
- wie eine solche Bildungsdienstleistung organisiert werden kann und welche Qualifizierungselemente sie für die Lerninteressenten umfaßt, (Coaching im Betrieb, virtuelle und reale Lerngruppen, Realprojekte im Geschäft)
- wie Betriebsberater bzw. Dozenten zu Lernbegleitern oder Managern von Lernprozessen qualifiziert werden können
- wie eine solche Bildungsdienstleistung marktfähig finanziert werden kann.
Vorgehensweise
Zentraler Ort und Ausgangspunkt des Lernens im Modellversuch ist der Arbeitsplatz der Einzelhändler (Laden und Büro). Hier treten aus der alltäglichen Praxis Fragen und Probleme auf, die der Existenzgründer bzw. der Einzelhändler auf dem bisherigen Stand seines Wissens und Könnens nicht beantworten bzw. lösen kann.
Solche Fragen zu finden, zu formulieren, eigenverantwortlich und kompetent zu bearbeiten, wird von Lernbegleitern vor Ort und in der Arbeit mit Lerngruppen unterstützt. Lernbegleiter bilden die zentrale Innovation dieses Modellversuchs. Mit den am Modellversuch beteiligten Einzelhandelsberatern wird hierfür ein Konzept entwickelt und erprobt.
Es geht dabei um Ansätze, bei denen nicht fertige Lösungen für die Fragen und Probleme der Einzelhändler serviert werden, sondern an diesen Fragen exemplarische und nachhaltige Lernprozesse initiiert werden. In diesem Ansatz eines selbständigen Findens von Lösungen fließen Beratungstechniken, Supervisionsmethoden, Coachingansätze und Ansätze des selbstgesteuerten Lernens ineinander.
In 2 Durchgängen mit jeweils 3 Lerngruppen über jeweils ein Jahr wird die Arbeitsweise des Lernbegleiters entwickelt und die Verbindung zu weiteren Lernelementen untersucht.
Projektpartner
- Modellversuchsträger: FORUM Berufsbildung e.V.
- Lernbegleiter: Christa Janßen, Shift-Betriebsberatung, Hönow; Horst Hartmann, wob, Solingen; Karl Thießen, B & S, Haag i. OBB.
- Fachliche Betreuung: Bundesinstitut für Berufsbildung
- Berufspädagogische und wissenschaftliche Begleitung: GAB
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Projektlaufzeit
2001 bis 2003
Finanzierung
Öffentliche Mittel
Projektbeteiligte
Prof. Dr. Michael Brater
Anna Maurus
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Veröffentlichung
2001 | M. Brater, A. Maurus: Vom Bildungsträger zum Bildungsdienstleister Wie kann ein Bildungsträger marktfähige arbeitsintegrierte Lernangebote entwickeln und gestalten? in bwp 6/2001